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Thematische Stadtführung – Archäologische Entdeckungsreise
21. Oktober @ 18:00 - 19:30
CHF 10.00durch Zugs schriftlose Vergangenheit
Entdecken Sie die faszinierende Welt der Archäologie und tauchen Sie ein in vergangene Epochen. Mit Stefan Hochuli erkunden wir gemeinsam Fundstellen, lernen rätselhafte Funde kennen und machen uns mit der faszinierenden Entdeckungsgeschichte bekannt.
Der längste Teil unserer Geschichte ist schriftlos. Diese Vergangenheit ist nur über archäologische Funde erschliessbar. Das zugehörige Archiv liegt im Boden.
Die ersten Pfahlbaufunde wurden in Zug im Jahre 1859 im Rahmen des Eisenbahnbaus gemacht. Schon vor der Entdeckung von Pfahlbauten wurden Funde aufgesammelt. Da man ihr Alter und ihre Funktion nicht einordnen konnte, wurde viele davon weggeworfen. Ein eigentliches „Pfahlbaufieber“ befiel die Zuger Bevölkerung im Jahre 1887. Der Geländeabbruch der Zuger Vorstadt-Katastrophe führte mitten durch eine jungsteinzeitliche Pfahlbausiedlung und legte die Kulturschicht auf einer längeren Strecke frei. Die Bevölkerung bediente sich eifrig der herumliegenden Funde. Es sind aber auch zahlreiche Fundstelle der Bronzezeit- und der Eisenzeit bekannt, einige davon im Bereich Loreto und Löberen. Einzelne keltische Funde stammen auf Norditalien und zeugen von weitreichenden Handelsbeziehungen einer vermögenden Oberschicht. Römische und frühmittelalterliche Friedhöfe auf der Löberen ermöglichen Einblicke in die Vorstellungswelt der damaligen Menschen. Die Gründung der städtischen Siedlung mit Ringmauer und Zugangstor um 1220/30 bedeutete eine völlig neue Siedlungsform. Die planmässige Struktur der heutigen Altstadt und die Reihenhaus-Bauweise gehen auf die Gründungszeit zurück. Bauordnung und verdichtete Bauweise sind keine moderne Erfindung! Das kleinen Landstädtchen musste innerhalb von 200 Jahren katastrophale Schicksalsschläge verkraften, u. a. einen grossflächigen Stadtbrand und den Abbruch einer ganzen Gassenzeile in den See. Spuren dieser Katastrophen lassen sich noch heute im archäologischen Spurenbild nachzeichnen. Zwischen 1478 und 1528 erweiterte Zug seine Stadtfläche um das 6fache und umspannte diese mit einer neuen Stadtmauer mit 11 Türmen. Die archäologischen Untersuchungen der vergangenen Jahre lassen diese nördlich der Alpen einzigartige Stadtplanung immer besser verstehen. Und in jüngster Zeit machen hochaufgelöste Vermessungsdaten und Forschungen mit dem Tauchroboter auch die bisher schwer zugänglichen Tiefen des Zugersees archäologisch besser nutzbar.
Stefan Hochuli war 31 Jahre als Zuger Kantonsarchäologe tätig. Mit seinem fundierten Wissen nimmt er Sie mit auf eine einzigartige Reise zu den archäologischen Geheimnissen der Stadt Zug von der Urgeschichte bis in die frühe Neuzeit. Kommen Sie mit auf eine abwechslungsreiche Spurensuche durch die Jahrtausende!
Die Führung findet bei jedem Wetter statt.
Erwachsene: CHF 10.00, jugendliche unter 18 Jahre: gratis
Anmeldung nicht erforderlich.